Die Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord ist auf dem Rückweg aus Hildesheim. Hinter ihnen liegt eine schweißtreibende Nacht, in der 18.000 Sandsäcke gefüllt, transportiert und verbaut werden mussten.
Nachdem wir gestern Nachmittag im Bereitstellungsraum in Hildesheim angekommen waren, wurden uns zwei Einsatzabschnitte zugeteilt, berichtet der stv. Bereitschaftsführer Herbert Kempe. Im ersten Abschnitt brauchte lediglich ein Deich kontrolliert werden, ein halber Zug wurde dafür abgestellt. Die Deiche waren aber stabil, so dass wir nicht weiter anpacken brauchten.
Im zweiten Einsatzabschnitt am Hohnsenersee stellte sich die Lage deutlich dramatischer da. Hier drohte ein Deich zu brechen. Das Problem, der beschädigte Bereich war von der einen Seite nur über das Wasser und von der anderen Seite nur mit schweren Radladern zu erreichen. So mussten die 18.000 Sandsäcke nach dem Befüllen zunächst entweder in Boote oder aber in die Schaufeln der Radlader verladen werden. Hierzu standen drei Boote vom DLRG sowie drei Radlader zur Verfügung.Die verladenen Sandsäcke musste dann entweder mit den Boot über das Wasser oder mit den Radladern um den See herum zu dem gefährdeten Deichabschnitt transportiert werden. Dort wurde sie dann wieder entladen und zum Schutz des Deiches verbaut. Unterstützt wurden wir von einem örtlich kundigen Mitarbeiter vom Niedersächsichen Landesamt für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, erläutert Kempe. Der gab hilfreiche Tipps, welche Bereiche besonders gefährdet waren und wie die Sandsäcke am sinnvollsten verbaut werden sollten.
Die komplette Truppe war die ganz Nacht im Einsatz, lediglich die Fahrer der Einsatzfahrzeuge haben wir gegen 1 Uhr ausgelöst und zum Schlafen geschickt. Schließlich müssen wir heute Morgen auch noch sicher nach Hause kommen, erklärt ein sichtlich erschöpfter aber auch stolzer Kempe.
Der Deich konnte gehalten werden. „Gegen 9 Uhr konnten wir die beiden Einsatzabschnitte wieder an die Feuerwehr Hildesheim übergeben. Deren Kräfte konnten sich in der letzten Nacht ausruhen und gehen heute wieder in den Einsatz“, so der stellvertretende Bereitschaftsführer.
Der Pegelstand war heute Morgen noch unverändert, so dass die Gefahr noch nicht gebannt ist. Wie lange die Feuerwehr noch im Einsatz sein wird, ist daher nicht abzusehen.
Text: | Volker Köster |
Fotos: | FB Nord |