Nach zwölf Jahren an der Spitze der Freiwilligen Feuerwehr Voltlage hört Richard Hölscher Ende Mai 2024 als Ortsbrandmeister auf. Sein Nachfolger steht schon in den Startlöchern.
Auch seine letzte Jahreshauptversammlung als Feuerwehrchef unterscheidet sich nicht von den vorherigen: Gut gelaunt arbeitet sich Richard Hölscher am Freitagabend im Feuerwehrhaus zügig durch die Tagesordnung. Das Wort Abschied nimmt er erst in den Mund, als die Wahlen anstehen.
Doch der kommt für die Mitglieder mit Ansage: „Ich habe immer gesagt, dass ich nach zwölf Jahren als Ortsbrandmeister aufhöre“, sagt Richard Hölscher. Doch es sind weit mehr als ein Dutzend Jahre, die hinter ihm liegen. Seine Bilanz: „Es hat immer Spaß gemacht. Vielleicht habe ich manchmal zu viel gemeckert“, merkt er augenzwinkernd an.
Richard Hölscher mehr als 30 Jahre im Ortskommando
1990 trat er als 25-Jähriger der Feuerwehr Voltlage bei, rückte vier Jahre später als Schriftführer ins Ortskommando auf. 30 Jahre wird Hölscher dort mitarbeiten: 2007 wird er stellvertretender Ortsbrandmeister, 2012 Feuerwehrchef und Nachfolger von Gregor Büscher.
„Du hast in diesen Jahren viele kommen und gehen sehen, dir manchmal vielleicht die Frage gestellt, warum du das machst, aber sicher ebenso viele Gelegenheiten erlebt, die dich im Tun bestärkt haben“, blickt Voltlages Vize-Feuerwehrchef Frank Pohlmann auf Hölschers Arbeit und wesentliche Stationen zurück. Ausbildung, Ausstattung und Ausbau des Feuerwehrhauses – Hölscher habe viele wichtige Projekte entscheidend begleitet. „Deine Meinung war und wird wichtig bleiben“, war sich Pohlmann sicher.
Am 28. Mai 2024 ist es so weit, bis zu diesem Tag ist Richard Hölscher als Ehrenbeamter für die Feuerwehr tätig. Und dann? Danach will der 58-Jährige weder Uniform noch Einsatzkleidung an den Nagel hängen. „Ich bleibe dabei, aber in der zweiten Reihe.“ Und er werde die neue Führung mit Rat und Tat unterstützen. Sein Appell an die Mannschaft: Stets hinter ihrem Führungsduo zu stehen.
Steffen Kleingerdes auf den Spuren seines Ur-Opas
Das ist der Fall, wie die einstimmigen Ergebnisse der geheimen Wahl zeigen. Ab 29. Mai 2024 hat Voltlage mit Steffen Kleingerdes einen neuen Ortsbrandmeister. Der 34-Jährige ist seit 2006 Mitglied der Feuerwehr, zuletzt war er Sicherheitsbeauftragter im Ortskommando. Die Feuerwehrgene stecken ihm offenbar im Blut: Sein Ur-Großvater Ignatz Kleingerdes war erster Brandmeister der 1905 gegründeten Voltlager Feuerwehr.
Frank Pohlmann bleibt Vize-Feuerwehrchef
Stellvertretender Ortsbrandmeister in Voltlage bleibt Frank Pohlmann. Der 46-Jährige hatte sich entschieden, an die zwölfjährige Dienstzeit weitere sechs Jahre anzuhängen. Seine Amtszeit endet wie die von Steffen Kleingerdes im Mai 2030.
Neuenkirchens Samtgemeindebürgermeister Christoph Trame nahm noch in der Versammlung den Führungskräften den Diensteid ab und überreichte ihnen die Ernennungsurkunden. Für ihn sind die beiden die richtige Wahl: „Sie verfügen über die Qualifikation und den Rückhalt der Mannschaft.“
Weitere Personalien: Neuer Sicherheitsbeauftragter der Feuerwehr Voltlage ist Fabian Wulfern. Zum Schriftführer bestimmten die Mitglieder Jannis Trütken, Markus Kipp hörte nach 17 Jahren auf.
Beförderungen/Ehrungen: Zum Oberfeuerwehrmann wurden Hendrik Garmann und Jakob Vogelsang befördert, zum Hauptfeuerwehrmann Gerrit Hölscher, Fabian Wulfern und Henning Wulfern, zum 1. Hauptfeuerwehrmann Jens Ahrens, Dominik Schröder und Stefan Tebbe und zum 1. Hauptbrandmeister Christian Mohs. Für 25-jährige Verdienste erhielt Markus Kipp das Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Niedersachsen.
Einsatzstatistik 2023: Der Feuerwehr Voltlage gehören 56 Mitglieder an, 43 Aktive und 13 Mitglieder der Altersabteilung. Sie wurden im Jahr 2023 zu insgesamt 29 Einsätzen gerufen: zu zehn Bränden, 18 Hilfeleistungen, dazu kommt eine Übung mit der Feuerwehr Halverde.
Quelle: Text / Bilder Christian Geers NOZ