Ankum. Am Wochenende hat die Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord des Landkreises Osnabrück in Ankum eine Übung durchgeführt. Beteiligt waren alle Fachzügen: zwei für Wasserförderung und je ein Fachzug Wassertransport, technische Hilfeleistung und Verkehrslenkung/Logistik.

Die Ankumer Feuerwehrleute Peter Beckmann und Hayo Wilbers, beide als Zugführer in der Kreisfeuerwehrbereitschaft tätig, hatten zwei Szenarien ausgearbeitet: In einer Lager- und einer Produktionshalle der Firma Mitan war es bei einem Ladevorgang eines Elektrostaplers zu einem Kurzschluss und in dessen Folge zu einem Brand gekommen. Bei Eintreffen der örtlichen Feuerwehr hatten alle Mitarbeiter die bereits in Vollbrand stehende Halle verlassen.

Sturz vom Waggon

Nahezu zeitgleich war es auf dem Gelände des Ankumer Bahnhofs zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen. Durch einen defekten Stromabnehmer einer Bahn war die Oberleitung beschädigt worden. Die Bahn war daraufhin kurz vor einem Bahnübergang zum stehen gekommen. Mehrere Mitarbeiter der Bahn waren bereits mit der Reparatur der Oberleitung beschäftigt und befanden sich auf einem Waggon, als ein Autofahrer den unbeschrankten Bahnübergang queren wollte. Er übersah eine zum Abschleppen der Straßenbahn angeforderte Diesellock. Es kam zum Zusammenstoß, der Pkw wurde zwischen Lok und Bahn gedrückt, der Fahrer ein eingeklemmt. In Folge des Unfalls entfernte sich der Lokführer unter Schock stehend von der Unfallstelle, die Bahnmitarbeiter, die sich auf einem Waggon befanden, stürzten und verletzten sich so schwer, dass sie den Waggon nicht mehr selbstständig verlassen konnten. Ein Unfallzeuge, ebenfalls unter Schock stehend, lief zu allem Überfluss über eine Baustelle und wurde von einem umfallenden Stahlpodest eingeklemmt.

Eingeklemmter Pkw-Fahrer

Die Aufgabe des Fachzuges Technische Hilfeleistung bestand zum einen daran, für den vorbeugenden Brandschutz zu sorgen, zum anderen mussten die Helfer die in Not befindlichen Personen retten. Der eingeklemmte Fahrer des Pkw musste mit schwerem Gerät befreit werden. Die beiden Mitarbeiter – Statisten der Feuerwehr Ankum – mussten vom Waggon geborgen werden. Gleichzeitig suchten die Helfer den Lokführer und befreiten ihn.

Die Aufgaben der Fachzüge Wasserförderung bestanden darin, am Rüsseler Bach und am Lordsee Wasserentnahmestellen einzurichten sowie den Brand zu bekämpfen. Vom Rüsseler Bach musste zudem eine 900 Meter lange Schlauchleitung zur Lagerhalle verlegt werden.

5000 Liter fassenden Löschbehälter aufgebaut

Um die Tanklöschfahrzeuge des Wassertransportzuges für den Pendelverkehr befüllen zu können, wurde am Lordsee eine weitere Wasserentnahmestelle eingerichtet. Hier war zunächst eine, und im weiteren Verlauf eine zweite Schlauchleitung zur Straße „Hinterm Schultehof“ zur Befüllung der Fahrzeuge notwendig. Am Walsumer Esch war zudem ein 5000 Liter fassender Löschwasserbehälter aufgebaut worden, wo die Tanklöschfahrzeuge ihren Wasservorrat abgeben mussten. Von dort wurde das Wasser dann mit Pumpen zur Einsatzstelle gefördert.

Gegen Mittag hatten alle Züge ihre Aufgaben abgearbeitet und begaben sich zum Mittagessen bei der Firma Mitan. Für das sorgte die Feldküche der Feuerwehr Bippen in gewährter Manier.

Die Aufgabe der Feuwehr Voltlage bestand, innerhalb der Führungsstaffel , darin die Funkkommunikation zwischen den Zugführern der Fachzüge und des Bereitschaftsführers aufrecht zu erhalten,  sowie die Dokumentation der Funksprüche und des Einsatzverlaufes.

 

 

 

Quelle: Text und Bilder NOZ