KREISFEUERWEHR OSNABRÜCK IM EINSATZ

Ein Unwetter hat einen großen Brand in der Halle des Landmaschinenherstellers Grimme in Rieste ausgelöst – das war das Szenario einer Rettungsübung der Kreisfeuerwehr Osnabrück am Samstag. Beteiligt waren 450 Einsatzkräfte.

450 Einsatzkräfte kämpften in Rieste gegen fiktives Großfeuer nach einem Unwetter. In der Halle des Landmaschinenherstellers Grimme war durch Blitzschlag ein Feuer ausgebrochen, mehrere Mitarbeiter wurden verletzt. Durch eine Windhose wurde das Feuer zudem auf die benachbarte Halle der Tochterfirma Ricon übertragen. Auch hier wurden nach einem Teileinsturz in der brennenden Halle mehrere Mitarbeiter vermisst.

So sah das Szenario aus, das sich Abschnittsleiter Nord, Ralf auf dem Felde, für die große Bereitschaftsübung der Kreisfeuerwehr Osnabrück ausgedacht hat. Unterstützt wurden die rund 330 ehrenamtlichen Rettungskräfte aus dem Landkreis Osnabrück von der Regionsfeuerwehrbereitschaft 4 der Region Hannover, die mit über 100 Einsatzkräften aus dem Hannoverschen Umland nach Rieste gekommen ist.

Freiwillige Feuerwehr Rieste alarmiert Kreisfeuerwehr

Genau wie im Ernstfall traf zuerst die Freiwillige Feuerwehr Rieste am Einsatzort im Niedersachsenpark ein und startete mit der Erkundung und einem ersten Löschangriff. Aufgrund der Größe des Industriekomplexes wurden sofort die Kreisfeuerwehrbereitschaften alarmiert. Diese standen mit ihren Fahrzeugen bereits abfahrbereit bei der Firma Adidas in einem sogenannten Bereitstellungsraum und wurden dann nach und nach, koordiniert durch den Einsatzleitwagen des Landkreis Osnabrück, zur Einsatzstelle entsandt und dort mit unterschiedlichsten Aufgaben betraut.

Während die Brandschützer aus der Region Hannover die Wasserversorgung aus dem Mammutsee sowie den Löschangriff und die Personensuche in der Montagehalle der Firma Grimme sicherstellten, übernahmen die Osnabrücker Kräfte die Rettungsarbeiten in der Produktionshalle der Firma Ricon und bauten eine Wasserversorgung aus dem Viktoriasee auf.

Um die Übung möglichst realitätsnah darzustellen, hatte Organisator Ralf auf dem Felde noch einige „Einspielungen“ parat. So musste kurzzeitig bei beiden Einheiten die Wasserversorgung unterbrochen werden, da in den Schlauchleitungen Schläuche geplatzt waren. Ein Löschfahrzeug der Region Hannover wurde in einen Unfall verwickelt und musste von der Straße geschleppt werden.

Defekte Pumpe

Als weitere störende Einspielung meldete ein Feuerwehrmann am Viktoriasee, dass die Pumpe plötzlich defekt sei und damit nicht genug. Plötzlich mussten die Einsatzkräfte die Halle der Firma Ricon so schnell wie möglich verlassen, da sie einzustürzen drohte. Zusätzlich zu den vermissten Mitarbeitern musste dann auch noch ein Feuerwehrmann gerettet werden, der kollabiert war.

Um die Wasserversorgung sicherzustellen, wurden über 3000 Meter Schlauchleitung verlegt und mehrere Pumpen eingesetzt. Nach rund vier Stunden beendete Ralf auf dem Felde die Übung. Bei der anschließenden Besprechung bedankten sich Benedikt Guss von der Kreisverwaltung Osnabrück und Organisator Ralf auf dem Felde insbesondere bei den beiden Bereichsführern der Regionsfeuerwehrbereitschaft 4, Detlef Hilgert und Regina Lehnert für die gute Zusammenarbeit bei der Übung.

Zum Abschluss wies Auf dem Felde mit einem Augenzwinkern noch darauf hin, „dass im Übungszenario unter Wetter – Gewitter, Regen und Sturm umlaufend – stand. Ich hätte auch schreiben können – Wetter wie heute -“. Nach einer Stärkung mit frischer Erbsensuppe, 330 Liter hatten die Feuerwehrköche aus Bippen frisch gekocht, machten sich alle Einheiten wieder auf den Rückweg.

 

Quelle : Text/Bilder – NOZ/Henning Stricker