Voltlage. 15 Jahre, 15 Übungen. Zu diesem kleinen Jubiläum der Zusammenarbeit der Feuerwehren aus Voltlage und Halverde kam es am Freitagabend in Voltlage. Bereits drei Mal ereignete sich ein länderübergreifender Ernstfall. Beim Retten von Menschenleben muss jeder Handgriff sitzen. Und Übung macht bekanntlich den Meister.

Reinhard Wulfern wählt die 112. Vier Mitarbeiter seines landwirtschaftlichen Betriebes an der Fürstenauer Straße in Voltlage werden nach einem Unfall bei Reinigungs- und Pflegearbeiten in der Maschinenhalle vermisst, einer ist eingeklemmt. Weil die Lage für die Voltlager Feuerwehr alleine zu umfangreich ist und benachbarte Wehren der Samtgemeinde bereits gebunden sind, alarmiert die Leitstelle auch die Retter aus Halverde.

45 Einsatzkräfte vor Ort

Kurze Zeit später rücken die roten Autos mit blitzenden Blaulichtern auf den Hof in abendlicher Dämmerung. Die Feuerwehrkräfte sitzen routiniert aus den Fahrzeugen ab und öffnen die Gerätefächer. „Hier ist viel Manpower im Einsatz“, sagt Richard Hölscher über seine 25 Voltlager Kollegen und die 20 Kameraden aus Halverde. „Bei dieser Dunkelheit müssen wir zunächst ausleuchten, und auch sonst wird viel technisches Gerät benötigt“, erklärt der Voltlager Ortsbrandmeister.

Fahrzeuge versperren Rettern den Weg

Im persönlichen Gespräch und vielfach über den Zwei-Meter-Einsatzstellenfunk koordiniert Einsatzleiter und stellvertretender Ortsbrandmeister Frank Pohlmann die Arbeiten und schnell ist der Hof bestens beleuchtet. Aber die vier Trupps Pressluftatmer (PA) gelangen nur erschwert in die Halle, weil Fahrzeuge den Weg versperren. Dennoch wird schon zügig der erste Verletzte herausgetragen, während weitere Feuerwehrmänner Schläuche legen und ankuppeln. „Das wird vorsorglich stets mitgemacht, falls sich noch etwas entzündet“, erklärt Hölscher. Falls es zu einem Brandfall kommen sollte, wird der Hochleistungslüfter vorsorglich in Stellung gebracht.

„Schauspiel“ dauert eine Dreiviertelstunde

„Tut doch was!“, rüttelt Hofbesitzer Wulfern verzweifelt am Arm eines Gruppenführers. Um die Übung realitätsnah zu gestalten, werden die Retter bewusst mit solchen Problemen als der eigentlichen Rettung konfrontiert. Aber natürlich werden alle gefunden und versorgt. Ende gut, alles gut. Schläuche entleeren und aufrollen, Geräte einpacken, Abfahrt. Und nach rund 45 Minuten ist es auf dem Hof plötzlich wieder still und nachtschwarz.

Resümee: Routiniert und diszipliniert

„Der Einsatz wurde von den Beobachtern als diszipliniert gesehen“, freut sich Richard Hölscher, als er im Feuerwehrhaus auch die Neuenkirchener Samtgemeindebürgermeisterin Hildegard Schwertmann-Nicolay, Voltlages Bürgermeister Norbert Trame, Ratsfrau Mechthild Wessel, Ludmilla Allert und Andreas Lanwert aus der Verwaltung sowie Gemeindebrandmeister Herbert Kempe begrüßt. Auch André Beuing, der Zugführer aus Halverde, zeigt sich sehr zufrieden. „Ich finde es sehr wichtig, dass so eine lange Zusammenarbeit in einer Übung ihren Ausdruck findet und dieses disziplinierte Vorgehen Hand in Hand abgelaufen ist“, lobt Schwertmann-Nicolay.

Bilder/Text: FF Voltlage